Erfolgreiche Führung - reicht es, sich auf die Qualität des Kerngeschäfts zu konzentrieren?

Als Führungskraft stehen Sie in der ersten Reihe. Sie sind für vieles verantwortlich. Vermutlich fallen Ihnen gleich Ihre operativen Aufgaben ein, um die sich noch kümmern müssen, die Kunden, mit denen es in der letzten Zeit Schwierigkeiten gab oder Ihre eigene Chefin, die mit den Ergebnissen nicht zufrieden ist? Als wäre dies nicht schon anspruchsvoll genug: Ihre Führungsverantwortung greift noch viel weiter: Sie sind verantwortlich für die Menschen und die Organisation, die Ihnen anvertraut wurden.

In nahezu jeder Branche ringen wir in unserer Ausbildung um eine möglichst hohe fachliche Befähigung. Diese ist natürlich fundamental. Daneben gibt es eine ganze Reihe von Aufgaben, auf die wir nicht vorbereitet werden oder für die wir uns zunächst nicht interessieren und die für unseren Erfolg als Führungskraft ebenso bedeutsam sind: Unternehmensführung und Mitarbeiterführung.

Immer wieder höre ich von Führungskräften, dass sie die Mitarbeiterführung als besonders schwierig empfinden.

„Wir machen so viel für die Mitarbeiter. Wieso sind sie so undankbar?“

„Diese ständigen Konflikte. Es ist wie im Kindergarten.“

„Ich mache alles für das Team. Trotzdem sind sie unzufrieden.“

„Die Arbeit passt, Frau Dehe. Die Mitarbeiter machen mich fertig.“

Wozu führt es, wenn wir Dinge als besonders schwierig empfinden? Es ist wie bei den Themen Gewichtsabnahme oder Finanzen. Fehlt uns ein gangbarer Weg, erleben wir uns als nicht wirksam, sind mit uns nicht zufrieden und wenden uns von diesen Themen ab. Wir verfolgen die Vogel-Strauß-Strategie oder tun so, als würden wir akzeptieren, dass es nicht funktioniert (oft sind die anderen schuld - externale Attribution). Tatsächlich resignieren wir. Das ist frustrierend. Meist wird das Problem größer.

Andere realisieren, dass der jetzige Zustand nicht zu ihren Zielen passt und sind bereit, in die noch vorhandene eigene Inkompetenz zu schauen. Sie holen sich Hilfe und legen los. Wer damit beginnt, den Status Quo wirklich anzuschauen und sich erreichbare Ziele zu setzen, erlebt viel mehr Sicherheit und Motivation, seine „Baustellen“ anzugehen.

Mitarbeiterführung ist kein linear erfolgreiches Geschäft. Sich das bewusst zu machen, ist schon einmal sehr hilfreich (Stichwort: realistische Ziele).

Es hilft außerdem sehr, sich als Führungsperson darüber klar zu werden, wofür Sie verantwortlich sind.
 

Wofür sind Führungskräfte verantwortlich?

a) Für die Resultate, die Ihr Team erzeugt (für viele spannende Frage: Was sind unsere Resultate?)
b) Für die Art und Weise, wie diese Resultate erzeugt werden (z.B. Kommunikation mit Kundinnen & Kunden sowie innerhalb des Teams).
c) Für die Fähigkeiten des Teams (z.B. fachliche Befähigung, Personalausstattung).

Diese drei Bereiche brauchen die regelmäßige Aufmerksamkeit der Führungsperson.

Die gute Nachricht ist: Sie haben ein Team und können die Aufgaben, die im Rahmen dieser Verantwortlichkeiten anfallen, teilen. Sie können auch gemeinsam überlegen, welche Themen anstehen. Entscheiden müssen Sie! Wichtige Handlungsfelder, die nicht durch das Team eigenverantwortlich gelöst werden, müssen Sie initiieren, moderieren und nachhalten.
 

Ein paar wichtige Tipps:

  • Sammeln Sie Ihre aktuell anstehenden Führungsaufgaben (Worum muss ich mich kümmern?).
  • Priorisieren Sie Ihre Aufgaben (Was ist dringend und wichtig, was ist wichtig, aber nicht dringend?).
  • Setzen Sie sich für die ersten drei Aufgaben positive Ziele.
  • Überprüfen Sie, ob die Ziele realistisch erreichbar sind.
  • Legen Sie los.
  • Binden Sie Ihre Teammitglieder ein.
  • Aktualisieren Sie Ihre Liste.
  • Freuen Sie sich über die Dinge, die geklappt haben.

 
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg.

Herzliche Grüße
Dörthe Dehe

 
 

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